Stellenwert-Bewegung - Lernsprünge - Bewegte Vorschule

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Bewegung - warum?  
Sowohl meine Ausbildung zur Motopädagogin als auch durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „bewegtes Lernen“ im Zuge meiner Diplomarbeit haben mir die zentrale Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung, aber auch für Lernprozesse bewusst gemacht.
Die vier wichtigsten Gründe, warum Bewegung einen so hohen Stellenwert im Konzept „Lernsprünge“ einnimmt, sind:

  1. Die bewegungsorientierte Förderung trägt dem Umstand Rechnung, dass Lernen im Vorschulalter noch stark auf sensomotorischen Erfahrungen basiert bzw. dass die motorische und sensorische Entwicklung die Basis der kognitiven Entwicklung darstellen (Bsp.: die Orientierung im Zahlenraum kann erst dann gelingen, wenn sich das Kind am eigenen Körper und in weiterer Folge im Raum orientieren kann).
    Denken baut auf den praktischen Handlungen des Kindes auf, da Kinder vorrangig in und durch Bewegung lernen. Denken vollzieht sich zunächst in der Form des aktiven Handelns. Erst über die praktische Bewältigung von Problemen gelangt das Kind zu ihrer gedanklichen Beherrschung.

  2. Unsere Wahrnehmungsfähigkeit kann nicht auf die auditiven und visuellen Sinne beschränkt werden. Durch Bewegung können auch das vestibuläre (Gleichgewichtssinn), propriozeptiv-kinästhetische (Bewegungs- bzw. Stellungssinn), aber auch das taktile System (Tastsinn) in die Informationsverarbeitung miteinbezogen werden.

    Je mehr der Körper Mittler der Erfahrungsgewinnung ist, und je mehr Erkenntnisse mit Hilfe mehrerer Sinne erworben werden, umso besser können diese gespeichert werden.
    So können beispielsweise Ziffern oder Buchstaben neben dem Sehen und Hören ergänzend auch über den Bewegungssinn erschlossen werden, in dem diese abgehüpft, mit Händen und/ oder Füßen erfühlt oder dem Körper gestaltet werden.

  3. Bewegungsspiele besitzen einen hohen Aufforderungscharakter und machen den Kindern großen Spaß: ein wichtiger Umstand, da die Emotionen beim Lernen eine große Rolle spielen. Neurologen konnten in Studien zeigen, dass neutrale Lerninhalte in Abhängigkeit davon, in welchem emotionalen Zustand sie gelernt werden, in jeweils anderen Bereichen des Gehirns gespeichert werden. Bei Tätigkeiten, die uns besonders viel Spaß machen, werden auch die tiefer gelegenen Bereiche des limbischen Systems aktiviert. Fazit: Lernen funktioniert bei guter Laune am besten und sollte nur bei guter Laune passieren. Denn nur dann kann das Gelernte später zum Problemlösen verwendet werden.
    Ich beziehe mich hier unter anderem auf die Forschungsarbeiten von Prof. Manfred Spitzer und Prof. Gerald Hüther.

  4. Konzentration ist eine Fähigkeit, die sich im Laufe der Kindheit erst entwickeln muss. Das Gleichgewichtssystem ist an der Ausbildung dieser Fähigkeit stark beteiligt. Da das Gleichgewichtssystem erstens am besten in und durch Bewegung trainiert wird und zweitens Stimulation in Form von Bewegung benötigt um gut zu funktionieren, ist es wichtig, Kindern gerade auch in Lernsituationen ausreichend Bewegungsanlässe zu bieten.
    Kinder, deren Gleichgewichtssystem noch nicht ausreichend entwickelt ist, werden in der Folge auch Probleme im Bereich der Konzentration haben.
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